Notizblock und ein Glas Wein in der Airport-Lounge

12 von 12 im Juni 2023

Diesmal hatte ich am 12. des Monats die wunderbare Gelegenheit, einen typischen Reisetag zu dokumentieren. Ich liebe es, zu reisen! Grundsätzlich, weil ich dafür brenne, Neues zu sehen und zu erleben. Weil es mich inspiriert. Aber im Besonderen bin ich auch als Geocacherin sehr gerne außerhalb von Hamburg unterwegs, um neue Orte zu entdecken und neue Länder in meiner Statistik zu sammeln. 😉

In insgesamt neun Tagen Reise stehen diesmal gleich drei neue Länder auf der Agenda: Georgien, Armenien und Estland. Meistens besuchen wir dafür die Hauptstädte, bleiben mindestens zwei Nächte und bewegen uns vor Ort zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Heute ging es von Kutaisi in Georgien nach Jerewan in Armenien, mit einem Zwischenstopp in Wien.

1. Der Wecker klingelt um 03:00 Uhr

Boah, normalerweise gehe ich als Nachteule um diese Zeit erst schlafen. Denn wir sind in Georgien der Zeit zwei Stunden voraus: Zuhause war es erst 01:00 Uhr, als der Wecker klingelte. Dementsprechend hatten wir nicht viel Schlaf, da wir vorher noch gar nicht richtig müde waren. Um 03:30 Uhr war ich bereits angezogen und der Kaffee (wir haben immer einen Ziplock-Beutel mit löslichem Kaffee dabei, und wenigstens lauwarmes Wasser haben wir bisher auch überall vorgefunden) hatte eine gute Trinktemperatur erreicht. Jetzt schnell noch die letzten Sachen in den Rucksack packen, das Taxi rufen, die Tür zuziehen und unten auf der Straße warten.

2. An der Schlange vorbei

Die Gepflogenheiten bei der Ausreise zu verstehen, ist nicht immer einfach. Fakt war: Online funktioniert hier nicht. Wir hatten online eingecheckt, brauchten aber eine ausgedruckte Bordkarte. Die Schlange und die drei kontrollierenden Polizisten vor dem Checkin sind auf dem Bild zu erkennen. Am Ende der Schlange stellten wir allerdings fest, dass offenbar nur die Armenier einen Berg Papiere für die Ausreise vorlegen müssen. Wir haben mit unserem deutschen Reisepass gewunken und wurden direkt zum Schalter durchgelassen. Danach haben wir erstaunlicherweise gleich zwei bequeme Sessel gefunden, um die Wartezeit bis zum Boarding zu überbrücken. Eine Lounge gibt es hier leider nicht…

3. Boarding

Wizz Air ist ein ungarischer Billigflieger. Bisher waren unsere Erfahrungen immer sehr gut damit, da wir wenig Ansprüche haben, sofern es keine Langstrecke ist. Wir fliegen grundsätzlich nur mit Handgepäck und kennen alle Sicherheitsvorschriften und Abläufe bestens, weswegen wir auch ganz entspannt im Sitzen warten können, bis die Schlange sich aufgelöst hat, um dann mit als Letzte das Flugzeug zu betreten. Meistens bedeutet das auf dem Weg zum Sitzplatz trotzdem nochmal Wartezeit, bis alle ihr Gepäck verstaut haben und den Gang freimachen.

4. Mehr Beinfreiheit

Billig fliegen bedeutet, Kompromisse eingehen zu müssen. Die Sitze werden meistens wahllos verteilt und für jeden möglichen Kleinkram fallen Zusatzkosten an. Wir haben inzwischen eine gute Taktik entwickelt, wie wir trotzdem oft ohne Aufpreis zusammensitzen können. Meistens kriege ich sogar einen Fensterplatz. In diesem Fall hat es nicht geklappt, dafür sitzen wir beide jeweils in der Exit Row. Ich in diesem Fall ganz vorne in der ersten Reihe, ohne dass meine Knie mit dem Vordersitz kollidieren. Hier gibt es sogar noch Taschen für Wasser und Kleinkram. Das ist selten, und während des Starts und der Landung muss vor den Notausgängen ansonsten alles in der oberen Gepäckablage verstaut werden, das im Fall der Fälle rumfliegen könnte.

5. Ein ganzer Bus für uns alleine

In Wien angekommen sind wir die einzigen Gäste der Maschine, die nicht in Österreich einreisen, sondern direkt weiterfliegen. Dadurch sparen wir uns die Passkontrolle und oft auch eine erneute Sicherheitskontrolle. Hier wurden wir doch nochmal gescannt, aber das ging ganz fix, da wir ganz alleine im Transferbereich waren und jeder Handgriff sitzt: Notebook, Tasche mit dem elektronischen Zubehör und Flüssigkeitenbeutel aus dem Rucksack in die Schale, Uhr und Telefon dazu. In den kälteren Jahreszeiten auch die Jacke, aber hier haben wir keine gebraucht. Und meine Haarspange und meinen Gürtel muss ich auch nicht mehr ablegen, weil ich von Metall auf Kunststoff umgestellt habe. Das hat allerdings eine ganze Weile gedauert, bis ich mir diesen Luxus geleistet habe. 😅Nach kurzer Wartezeit kam der Bus angefahren, der uns beide exklusiv zu unserem Abflugterminal gebracht hat. Sensationell!

6. Abhängen in der Lounge

Wir haben uns einen Pass gegönnt, mit dem wir für einen Jahresbeitrag beliebig viele Flughafen-Lounges nutzen können. Diese sehr freundliche Dame konnte uns aus unerfindlichen Gründen damit nicht einchecken, aber ein Kollege am Telefon hat geholfen und kurz darauf durften wir rein.

7. Frühstück

Wenige Minuten später standen der erste Kaffee und ein okayes Frühstück auf unserem Tisch am Platz in der Sonne. Und wir haben unsere ersten Termine wahrgenommen. Bei mir stand um 10:00 Uhr das Wochenthema von Judith Peters in The Content Society an. Irgendwann war der Ton weg, aber das lag ausnahmsweise nicht an mir und meinem schlechten WLAN. 😉

8. Lounge-Wechsel

Das Mittagsangebot in der Austrian Lounge hat uns nicht überzeugt (Blumenkohlsuppe und noch irgendwas Komisches), daher haben wir uns für EUR 5,- ein Upgrade gegönnt und die andere Lounge bezogen. Das Mittagessen war schneller inhaliert, als ich ein Foto machen konnte. War gut!

9. Ruhiger Arbeitsplatz

Kurz vor 13:00 Uhr sind wir umgezogen in den bestens ausgestatteten und vor allem sehr ruhigen Arbeitsbereich. Da ich die Kurve mit dem Bloggen bisher ja noch nicht so richtig bekommen habe, nehme ich zusätzlich an The Blog Bang teil, um mir zusätzliche Motivation zu holen. Und diesmal klappt es auch mit dem Ton. 😅 Danach haben wir uns langsam zum Gate bewegt.

10. Ankunft

Angekommen in Jerewan sind wir der gewohnten Zeit wieder zwei Stunden voraus. Der Bus fährt um 22:30 Uhr, und wir müssen knapp eine halbe Stunde an der Haltestelle warten. Wir prüfen währenddessen die zu Hause vorbereiteten Optionen für ein Abendessen.

11. Fast am Ziel

Da rauscht der Kleinbus dahin, der uns innerhalb einer halben Stunde vom Flughafen in die Stadt gebracht hat. Jetzt nur noch ein paar Schritte bis zu unserem AirBnb. Der Hintereingang sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus, aber das Treppenhaus ist frisch gestrichen, wie sich an der frischen Optik und am Geruch deutlich erkennen lässt. Nachdem wir uns die Treppen bis zum 5. OG hochgeschleppt haben, ist der Gedanke an opulente armenische Köstlichkeiten schnell verworfen. Aber irgendeine Kleinigkeit wäre trotzdem toll!

12. Ziel erreicht

Wir sind kurz vor dem Abbiegen zu unserer Behausung an einem Kiosk vorbeigelaufen, und das erscheint uns in Anbetracht von Hunger und Durst und unserer aktuellen Konstitution am Ende des langen Tages gerade noch machbar. Also nochmal die Treppen runter, zum Kiosk rüber und die Treppen wieder hoch. Verschiedene Sorten Chips (ich hatte mir “Krabbe” ausgesucht, auch wenn das Bild eher nach Krebs aussieht, und die waren echt gar nicht schlecht!) und dazu ein gar nicht mal so gutes lokales Bier. Und am nächsten Morgen wird uns erst so richtig bewusst, wo wir hier gelandet sind. Zum ersten Mal in acht Jahren mussten wir die Unterkunft wechseln. Aber das ist eine andere Geschichte…

12 von 12? Was soll das denn sein?

Das ist eine monatliche Aktion für Blogger, die ein Amerikaner vor vielen Jahren gestartet hat, und die in Deutschland vom Blog Draußen nur Kännchen weitergeführt wird. Du brauchst dafür nichts weiter zu tun, als am 12. des Monats deinen Tag mit vielen Fotos zu dokumentieren, die 12 besten davon rauszusuchen und am Ende des Tages auf deinem Blog zu veröffentlichen.

Nichts leichter als das? Mja, ich tue mich da normalerweise auch schwer. Was passiert denn bei mir schon Sehenswertes? (Abgesehen von meinem Reisetag heute vielleicht. 😉) Aber die Kunst der Sache liegt darin, die Schönheit in den kleinen Dingen des Alltags zu sehen. Und das ist eine wirklich wunderbare Sache, andere Menschen an deinem Leben teilhaben zu lassen. Ich bin ein unfassbar neugieriger Mensch, und mir fällt es durch solche gefühlten Kleinigkeiten sehr leicht, andere Menschen einzuordnen. Personal Branding ist (noch) nichts für dich? Genau SOWAS ist der Anfang! ❤️

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  1. Pingback: KW26/2023: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

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